Manches Mitglied der Kieler Professorenschaft verdiente sich an der CAU preiswürdige Meriten. Das galt zuvorderst natürlich für die drei Kieler Professoren, die während ihrer Zeit an der Förde Nobelpreisträger wurden. Der Kieler Physikprofessor Philipp Lenard (* 1862; † 1947) erhielt 1905 den Nobelpreis, der Mediziner Otto Meyerhof 1922; Otto Diels (* 1867; † 1954) war bereits Emeritus, als er 1951 mit dem Nobelpreis geehrt wurde, wohnte damals aber noch an der Förde.

Nun war und ist der Nobelpreis die unbestreitbare Spitzenehrung für Wissenschaftler. Indes kann sich auch der Blick auf andere Ehrungen für Kieler Professoren sehen lassen, was die Charakterisierung der CAU als universitären ‚Durchlauferhitzer‘ sinnvoll relativiert oder ergänzt: Von den zwischen 1949 und 1965 tätigen Professoren der CAU wurden z.B. ganze 66 zwischen 1952 und 2007 mit dem Bundesverdienstkreuz geehrt. Zwischen 1969 und 1984 erlebte diese Form der Ehrung für den CAU-Professor ihre eindeutige Hochphase. Natürlich ging es dabei vielfach um die Verdienste der Nachkriegsprofessoren beim Wiederaufbau der CAU nach 1945, wobei klar ist, dass darunter auch mancher ehemalige NSDAP-Parteigenosse zu finden ist. Die einsame Spitze bei den Bundesverdienstkreuzträgern nimmt der Wirtschaftswissenschaftler Reimut Jochimsen ein, der zwischen 1975 und 1988 tatsächlich mit allen vier Stufen des Bundesverdienstkreuzes geehrt worden ist. 136 Professoren der CAU zwischen 1919 und 1965 wurde zudem eine Ehrendoktorwürde verliehen.

Autor: Oliver Auge