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Oscar Hermann Martienssen
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Optionen
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Personendaten
Name Martienssen Vorname Oscar Hermann Geburt in Hamburg, Deutsches Reich (Hansestadt Hamburg) Tod in Neustadt (Holstein), Bundesrepublik Deutschland (Schleswig-Holstein) Akademischer Grad Prof. Dr. phil. Konfession evangelisch Familienstand verheiratet Anzahl Kinder 3 Permanent Link https://cau.gelehrtenverzeichnis.de/dc89c067-9a23-897e-c7b0-4d4c60865ad4 Verknüpfungen http://www.wikidata.org/entity/Q55843202 , http://d-nb.info/gnd/137930976 -
Verwandtschaften
Person Lebensdaten Beziehung Friedrich Wilhelm Martienssen - Elternteil Olga Martienssen - Elternteil Marie-Luise Martienssen - Ehepartner Hermann Martienssen - Kind Werner Martienssen - Kind -
Studium
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Qualifikationsschriften
Zeitraum Beschreibung 1897 Dissertation: Methhoden zur Messung von Phasendifferenzen und Wechselstömen gleicher Periode (Physik) 1913 Habilitation: Physik Christian-Albrechts-Universität zu Kiel -
Akademische Karriere
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Weitere Informationen
Zeitraum Titel Beschreibung 1893 Abitur Gymnasium in Hamburg Tätigkeit (evtl. auch Lehre) bei der Firma Hartmann und Braun in Frankfurt a. M. Gründungsmitglied Akademische Hilfskasse 1893 - 1894 Militärdienst in München 1898 - 1910 Wissenschaftlicher Mitarbeiter und Bevollmächtigter (Prokurist) der Firma Siemens und Halske in Berlin 1912 - 1914 Direktor der Firma Anschütz u. Co. in Kiel 1914 - 1950 Geschäftsführer der Gesellschaft für nautische und tiefbohrtechnische Instumente mbH in Kiel 1921 - 1933 Leiter Nichtordinarien-Verband in Kiel -
Bilder
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Biographische NotizenOscar Hermann Martienssen erfand u. a. den Kreiselkompass sowie weitere Methoden und Istrumente aus dem nautischen und bohrtechnischen Bereich. Neben seiner Tätigkeit als Hochschullehrer war er Geschäftsführer einer eigenen Firma und engagierte sich für nichtverbeamtete Lehrende der Kieler Universität. Im Jahr 1933 legte er alle mit diesem Engagement zusammenhängenden universitären Ämter nieder und geriet daraufhin bis 1935 nicht in das Visier der Nationalsozialisten. Der Verlust seiner Lehrtätigkeit begann mit einer Lappalie: 1935 wurde Martienssens Frau ohne Angabe von Gründen zu einer Luftschutzübung gerufen. Martienssen verlangte daraufhin eine rechtliche Begründung. Im Folgenden wurde er von der Presse und in einem offenen Brief des Polizeipräsidenten verleumdet. Martienssen suchte daraufhin Unterstützung beim Rektor der Universität, der einen an das zuständige Reichsministerium gerichteten Brief, den er weitergeben sollte, jedoch unterschlug. Die Kieler Staatsanwaltschaft war dagegen bereit, gegen den Polizeipräsidenten eine Verleumdungsklage zu erheben. Martienssen wurde im Mai 1936 allerdings ohne Begründung seiner Lehrtätigkeit enthoben. Seine dagegen eingereichten Klagen blieben nicht nur erfolglos, sondern auch die von ihm gegründete Vorsorgekasse mitsamt ihren Geldern wurde auf ungeklärte Weise eingezogen, was Martienssen seiner Altersvorsorge beraubte. Nach dem Zweiten Weltkrieg bemühte er sich um Rehabilitation, was nur in geringem Rahmen gelang: Er erhielt kurzzeitig eine Lehrauftragsvergütung, ohne zu unterrichten - ein Wiedergutmachungsverfahren von 1952 scheiterte jedoch.
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Literatur
Uhlig, Ralph: Vertriebene Wissenschaftler der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) nach 1933. Zur Geschichte der CAU im Nationalsozialismus. Eine Dokumentation, Frankfurt am Main u.a. 1991(Kieler Werkstücke. Reihe A: Beiträge zur schleswig-holsteinischen und skandinavischen Geschichte, 2), S. 91-97. Kieler Nachrichten 1949 v. 17. März Kürschner, 1950/1954, Sp. 1481. Schmidt-Schönbeck, Charlotte: 300 Jahre Physik und Astronomie an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, 2. Aufl. Kiel 2011, S. 79-80. Degener, 1935, S. 1030. Poggendorff 5. 6 -
Quellen
LAS Abt- 47, Nr. 6820.